Das Zähneputzen gehört zur täglichen Routine, und viele Menschen beenden es mit einem Glas Wasser – oft in der spritzigen Variante als Mineralwasser. Doch was macht Mineralwasser nach dem Zähneputzen eigentlich mit unseren Zähnen? Ist es eine gute Idee, sich nach dem gründlichen Reinigen der Zähne an einem Glas Mineralwasser zu erfrischen, oder sollten wir besser auf stilles Wasser setzen? In diesem Blogbeitrag gehen wir der Frage auf den Grund und beleuchten die möglichen Vor- und Nachteile, die das Trinken von Mineralwasser nach dem Zähneputzen mit sich bringt.
Zähneputzen und der pH-Wert im Mund
Nach dem Zähneputzen haben wir es mit einem veränderten pH-Wert im Mund zu tun. Zahnpasta enthält häufig Inhaltsstoffe, die einen höheren pH-Wert schaffen und so die Bildung von Säuren hemmen, die den Zahnschmelz angreifen könnten. Der Zahnschmelz, unsere äußere Schutzschicht der Zähne, ist besonders anfällig für säurehaltige Lebensmittel und Getränke. Da Mineralwasser in der Regel Kohlensäure enthält, kann es den pH-Wert im Mund senken und möglicherweise den Zahnschmelz beanspruchen.
Die Rolle der Kohlensäure im Mineralwasser
Die Kohlensäure im Mineralwasser sorgt für das prickelnde Gefühl und den erfrischenden Geschmack. Für unsere Zähne könnte Kohlensäure jedoch weniger förderlich sein, da sie den pH-Wert im Mund absenkt und so ein eher saures Milieu schafft. Je nach Mineralwasser-Sorte kann der pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 liegen, was bereits einen leicht sauren Bereich darstellt. Kommt dieses saure Milieu direkt nach dem Zähneputzen in Kontakt mit dem Zahnschmelz, könnte dieser empfindlicher reagieren und über die Zeit möglicherweise geschwächt werden.
Mineralwasser nach dem Zähneputzen: Pro und Kontra
Vorteile:
- Erfrischender Geschmack: Viele Menschen empfinden das Trinken von Mineralwasser als besonders erfrischend nach dem Zähneputzen und bevorzugen es gegenüber stillem Wasser.
- Mineralstoffversorgung: Mineralwasser kann wertvolle Mineralien wie Magnesium und Kalzium liefern, die dem Körper zugutekommen, insbesondere wenn es sich um kalziumreiches Mineralwasser handelt.
Nachteile:
- Angriff auf den Zahnschmelz: Die Säure in der Kohlensäure kann den Zahnschmelz empfindlicher machen, insbesondere nach dem Zähneputzen, wenn dieser durch die Zahnbürste bereits leicht beansprucht ist.
- Veränderung des pH-Werts im Mund: Ein saurer pH-Wert im Mund kann das Wachstum bestimmter Bakterien begünstigen und langfristig Karies begünstigen.
Was sagt die Forschung?
Studien zum Thema Mineralwasser und Zahngesundheit liefern gemischte Ergebnisse. Einerseits ist die Konzentration der Kohlensäure im Mineralwasser deutlich geringer als in Softdrinks oder Säften, die oft noch aggressivere Säuren enthalten. Andererseits gibt es Hinweise darauf, dass sogar leicht saure Getränke wie Mineralwasser den Zahnschmelz auf Dauer schwächen können, wenn sie regelmäßig konsumiert werden, insbesondere direkt nach dem Zähneputzen.
Tipps für den gesunden Genuss von Mineralwasser
Wer nicht auf das prickelnde Erlebnis von Mineralwasser verzichten möchte, kann dennoch Maßnahmen ergreifen, um seine Zähne zu schützen:
- Warten nach dem Zähneputzen: Geben Sie Ihren Zähnen etwa 30 Minuten Zeit, sich zu „erholen“, bevor Sie Mineralwasser trinken. In dieser Zeit kann sich der Zahnschmelz stabilisieren.
- Mineralienreiches, stilles Wasser bevorzugen: Wenn es um die Zahngesundheit geht, ist stilles Wasser die sanftere Alternative. Mineralstoffreiches Wasser ohne Kohlensäure belastet den Zahnschmelz nicht und hilft dabei, den Mund zu spülen, ohne den pH-Wert zu verändern.
- Mit Wasser nachspülen: Wenn Sie dennoch Mineralwasser trinken möchten, spülen Sie anschließend mit stillem Wasser nach. So reduzieren Sie den sauren Film, der auf den Zähnen zurückbleiben könnte.
- Kaugummi kauen: Zuckerfreier Kaugummi nach dem Mineralwasser fördert den Speichelfluss und hilft, den pH-Wert im Mund wieder zu neutralisieren.
Alternativen zum Mineralwasser nach dem Zähneputzen
Falls Ihnen Mineralwasser nach dem Zähneputzen gut gefällt, gibt es auch einige Alternativen, die schonender für Ihre Zähne sind:
- Stilles Wasser: Es liefert eine ähnliche Erfrischung und hydratisiert den Körper, ohne den Zahnschmelz zu belasten.
- Leicht mineralisiertes Wasser: Einige Wasserarten enthalten weniger Kohlensäure und sind weniger sauer, was sie zahnschonender macht.
- Ungesüßter Kräutertee: Dieser kann ebenfalls als erfrischender Abschluss dienen und bringt gleichzeitig Antioxidantien, die der Mundgesundheit zugutekommen können.
Fazit: Mineralwasser nach dem Zähneputzen – Ja oder Nein?
Mineralwasser nach dem Zähneputzen kann eine Erfrischung sein, birgt jedoch auch potenzielle Nachteile für die Zähne. Die im Mineralwasser enthaltene Kohlensäure könnte den Zahnschmelz empfindlicher machen, insbesondere wenn dieser direkt nach dem Putzen mit der Säure in Kontakt kommt. Eine Lösung könnte sein, einige Zeit nach dem Zähneputzen zu warten oder auf stilles Wasser auszuweichen, das keine Auswirkungen auf den pH-Wert im Mund hat. Wer dennoch auf das prickelnde Erlebnis nicht verzichten möchte, sollte seine Zähne im Nachgang mit stillem Wasser spülen oder einen zuckerfreien Kaugummi kauen, um den Säuregehalt im Mund zu neutralisieren.
Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob man Mineralwasser nach dem Zähneputzen genießt. Ein achtsamer Umgang mit dem Getränk und ein gesundes Maß an Konsum können jedoch helfen, mögliche negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit zu minimieren.