Mehrwegflaschen – zugunsten unserer Umwelt

  • Fakt #1: Jedes Jahr werden rund 50 Milliarden Plastikflaschen verbraucht, 800 Millionen davon alleine in Deutschland.
  • Fakt #2: Um eine Plastikflasche zu produzieren benötigt es die dreifache Menge an Wasser, als sie selbst mit mit diesem zu befüllen.
  • Fakt #3: Hält man eine gängige Plastikflasche im Supermarkt in der Hand und stellt sich vor, diese wäre zu 1/4 mit Öl gefüllt, dann hat man die Menge an fossilen Brennstoffen, die es benötigt um eine solche herzustellen.
  • Fakt #4: 80 % aller Plastikflaschen landen auf einer Mülldeponie, weil sie nicht recyclebar sind.
  • Fakt #5: 900 Millionen Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem, sicherem Trinkwasser

Sicherlich sind wir uns den Auswirkungen der praktischen Plastikflaschen auf die Umwelt bewusst, sodass wir nicht näher auf diese Auswirkungen eingehen möchten. Vielmehr möchten wir uns in diesem Artikel den Alternativen widmen und aufzeigen, was es mit dem Flaschenwasser als Marketingtrick auf sich hat.

Flaschenwasser – der Marketingtrick überhaupt

Laut Stiftung Warentest konsumiert jeder Deutsche pro Jahr 137 Liter Mineralwasser – der Statistik zuliebe aus Plastikflaschen wohlbemerkt. Bei dem sogenannten Tafelwasser handelt es sich um ein mit weiteren Zutaten angereichertes Trinkwasser, zumeist mit Kohlensäure.

Bedenkt man, dass der aktuelle Preis für einen Liter Leitungswasser bei weniger als 2 Cent liegt und man somit für 1.000 Liter nicht einmal 2 € zahlt, so sollten wir unser Kaufverhalten zugunsten des extrem überteuerten Tafelwassers wirklich einmal überfragen.

Unumstritten ist es, dass das Leitungswasser an vielen Orten der Welt keine Trinkwasserqualität aufweist und es daher üblich ist, abgefülltes Mineralwasser aus Plastikflaschen zu konsumieren. Bei uns in Deutschland sieht die ganze Sache jedoch anders aus. Hierzulande unterliegt das Leitungswasser der Trinkwasserverordnung und gilt als das am strengsten kontrollierte Lebensmittel.

Trotz dieses Fakts entscheiden sich viele Menschen für das aufwendig abgefüllte Mineralwasser aus der Plastikflasche, das um ein Vielfaches teurer ist als das Wasser aus der Leitung. Ob nun aus der PET-Flasche oder aus dem Hahn – die Lebensmittelqualität ist so oder so gegeben.

Einweg-Plastikflaschen – eine desaströse Ökobilianz

In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2003 das Pfand-System, mit dem ursprünglichen Ziel, die Verwendung von ökologisch vorteilhaften Mehrwegverpackungen zu fördern und im Umkehrschluss die Verwendung von umweltschädlichen Einwegflaschen so stark wie möglich zu reduzieren. Durch den Pfand wurde uns Konsumern allerdings suggeriert, dass man mit diesem System in jedem Fall etwas gutes für die Umwelt tun würde, was allerdings nicht der Fall ist.

Die Schädlichkeit der Einwegflaschen kommt durch die seit über zehn Jahren bestehende Regelung bei vielen Menschen nicht im Bewusstsein an. Wer schleppt heutzutage noch die (umweltfreundlichen) Mehrwegflaschen, meist Glasflaschen, anstelle der leichtgewichtigen und unkaputtbaren Plastikflachen durch die Gegend?

Immer wieder durchgeführte durchgeführte Studien bringen das Ergebnis, dass unsere Natur durch die Einweg-Plastikflaschen am stärksten belastet wird, eine solche für einen doppelt so hohen CO2-Ausschuss sorgt wie eine Mehrwegflasche. Da bundesweit lediglich 16 Abfüllstationen für PET-Flaschen vorhanden, ergeben sich durch unsere Konsumfreudigkeit weite, höchst umweltbelastende Transportwege.

Weitergehend gehen die meisten Menschen davon aus, dass Pfand gleich Recycling bedeutet, was allerdings nicht zwingend der Fall ist. Nur rund die Hälfte aller zurückggenommenen Plastikflaschen lassen sich recyclen, der Rest wird ins Ausland exportiert (zumeist nach Asien) und dort unter anderem zu einem Fleece-Stoff weiterverarbeitet. Genug Fakten, was lässt sich dagegen tun?

Die einfache, kurzfristige Lösung: Mehrwegflaschen nutzen

Allein schon der Begriff gibt einiges über die umweltschonenden Verwendungsmöglichkeiten her. Nicht nur Glas-, sondern auch Plastik-Mehrwegflaschen sind mehrfach verwendbar, auch wenn im Gegensatz zu den Glas-Mehrwegflaschen diese nur 25-mal und nicht bis zu 50 mal wiederbefüllt werden. So gesehen spart man also auch bei jeder Wiederbefüllung die Rohstoffe, die für die Herstellung einer Einwegflasche notwendig wären. Hinzu kommt noch der Wegfall der Abfälle und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Grund genug also, um im Alltag einmal mehr hinzuschauen und die großen Konzerne dazu zu bewegen, verstärkt auf Mehrwegflaschen zu setzen. In vielen Fällen kann die Pfand-Regelung noch umgangen werden, beispielsweise fügen einige Getränkehersteller ihren Getränken eine winzige Menge an Molke hinzu, die wie Wasser schmeckt und den Geschmack des Getränks in keinster Weise beeinflusst. Der Clou: sämtliche Milchprodukte sind pfandfrei.

Man sieht also, dass das Konzept des Flaschenfands das ursprüngliche Ziel eindeutig verfehlt hat.

Bei den Flaschen von SodaStream handelt es sich natürlich auch um Mehrwegflaschen. Da sie eine sehr hohe Elastizität aufweisen müssen, sind sie auch dementsprechend verarbeitet. Zwar kann auch hier der Stoff Acetaldehyd für eine leichte Geschmacksveränderung sorgen, die vorhandenen Mengen sind jedoch gesundheitlich unbedenklich, was bei Einwegflaschen aus dem Discounter aufgrund des minderwertigen Kunststoffes jedoch ein wenig anders aussehen kann.

Die sogenannten Acetaldehyd-Blocker, die besonders bei PET-Mehrwegflaschen zum Einsatz kommen, sind den Discountwasser-Herstellern offensichtlich zu teuer, womit auf diese Blocker vereinzelt verzichtet wird, obwohl ein bestehendes Gesetz besagt, dass keine Geschmacksveränderungen erlaubt sind.

Folgende Rechnung sollte man sich einmal zu Herzen führen: die SodaStream Flaschen aus Plastik haben ein Haltbarkeitsdatum von 2 Jahren. Die tägliche Trinkmenge einer deutschen Durchschnittsfamilie mit den Eltern und zwei Kindern liegt bei mindestens acht Litern. Rechnet man dies nun auf zwei Jahre gesehen hoch, kommt man auf eine Menge von 5.840 Liter, was dementsprechend auch 5.840 PET-Flaschen ergibt, sollte kein Wassersprudler in Verwendung sein.

Daher muss sich ein Wassersprudler nicht zwingend kostentechnisch rentieren, gemessen an der Umweltschonung ist dies besonders für unsere nachfolgenden Generationen Gold wert.

Die schwer umsetzbare, langfristige Lösung: Bioflaschen aus nachwachsenden Rohstoffen

Bislang wird der Großteil aller hergestellten Plastikflaschen noch mithilfe von Erdöl verarbeitet (benötigt wird der darin enthaltene Kohlenstoff). Da dieser Rohstoff jedoch immer knapper wird und damit die Preise damit konstant steigen, setzen einige große Hersteller bereits auf ein Konzept, das auf mittel- bis langfristige Sicht sowohl aus kostentechnischer- als auch marketingtechnischer Sicht Erfolge bringen soll – Bioflaschen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Die sogenannten Bio-PET’s kamen erstmals 2010 zum Einsatz und haben den großen Vorteil, dass mithilfe neuer Technologien eine wichtige Komponente von PET, Monoethylenglycol, aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden kann. Monoethylenglycol, abgekürzt MEG, wird aus Zuckerrohr basiertem Ethanol produziert und geht zu rund 30 % in PET ein.

Das erste Zeichen in Richtung Bioflaschen setzte CocaCola mit seiner PlantBottle™, von welcher 100% recyclebaren PET-Flasche bereits mehr als 15 Milliarden Stück weltweit abgesetzt wurden. Laut eigener Aussage möchte der größte Softdrinkhersteller der Welt bis 2020 komplett auf die umweltschonenden Flaschen umgestellt haben.

Gemeinsam mit NIKE Inc., Ford Motor Company, H.J. Heinz Company und Procter & Gamble hat es sich CocaCola innerhalb der Plant PET Technology Collaborative zur Aufgabe gemacht, innerhalb der nächsten Jahre die Verwendung von fossilen Brennstoffen durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen und damit Materialien zu schaffen, die komplett auf Pflanzen basieren.

Fazit

Bleibt also abzuwarten, inwiefern dieses Ziel erreicht werden kann und die neuartigen Flaschen ihre Implementierungsphase in sämtlichen Ländern der Welt überstehen. Fakt jedenfalls ist, dass wir mit unserem eigenen Konsumerverhalten einen entscheidenden Anteil zu dem Schutz unserer Umwelt beitragen können und den Ausstoß der Treibhausgase als Umweltkiller reduzieren können.

Wer einen guten Beitrag leisten möchte, der kann etwa der Non-Profit Organisation Wald 1.1 gemeinnützige GmbH mit ihrem Aufforstungsprojekt I Plant A Tree dabei helfen, mithilfe einer verwaltungsarmen und unbürokratischen Pflanzung von Bäumen eine globale Aktion gegen den Klimawandel anzustoßen. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden bereits über 150.000 Bäume angepflanzt, die mehr als 8.860 t CO2 gebunden haben. Eine sehr gute Aktion, wie wir finden, sodass auch wir bereits einige Bäume haben pflanzen lassen.

 

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