SodaStream – das Wassersprudler-Imperium

Nie mehr Kisten schleppen, dabei auch noch Geld sparen und leckeres, frisches Blubberwasser genießen – das ist SodaStream, ein Unternehmen, das bereits seit über 100 Jahren Wassersprudler herstellt. Heute bietet SodaStream selbst gesprudeltes Wasser für jedermann und für jeden Geschmack.

Mit zahlreichen Zusätzen kann das einfache Leitungswasser vielfältig aufgepeppt werden und je nach Vorliebe mehr oder weniger intensiv mit Kohlensäure versetzt werden.

Geschichte von SodaStream

sodastream logoSeit 1903 stellt SodaStream bereits Wassersprudler her. Anfangs waren diese allerdings nicht für den Durchschnittshaushalt erschwinglich und kamen vor allem in der Gastronomie zum Einsatz.
Tatsächlich etwas anfangen mit der Marke SodaStream kann die Mehrzahl der Verbraucher erst seit Ende der 1990er Jahre.

Doch bereits seit den 1970er Jahren bot das Unternehmen auch Wassersprudler-Modelle in einem für Privathaushalte attraktiven Preissegment an. Im Jahr 1985 wurde SodaStream von der Marke Schweppes übernommen.

Eine signifikante Wende stellte sich mit der Initiative des Repräsentanten des Konzerns in Israel, Peter Wiseburgh, ein. Nachdem die Produkte von SodaStream nicht zuverlässig genug funktionierten und nicht zuletzt deshalb der Unternehmenserfolg verhalten blieb, entschied sich Wiseburgh für eine Eigeninitiative.

Er gründete im Jahr 1991 das Unternehmen Soda-Club und brachte unter dieser Marke einen eigenen, besseren Trinkwassersprudler auf den Markt. Soda-Club erwies sich als deutlich erfolgreicher und rentabler, sodass Wiseburghs Soda-Club 1998 das Unternehmen SodaStream übernahm.

Seither ist nahezu jedem Verbraucher der heimische Trinkwassersprudler ein Begriff. Soda-Club hatte lediglich einen ernstzunehmenden Konkurrenten, das Unternehmen WasserMaxx. 2009 gelang es Soda-Club jedoch, auch WasserMaxx zu übernehmen.

2010 erfolgte eine Namensänderung von Soda-Club hin zu SodaStream. Gleichzeitig ging das Unternehmen an die Börse und ist bis heute an der Nasdaq notiert.

Fakten und Zahlen über das Unternehmen

Die korrekte Unternehmensbezeichnung ist SodaStream International Ltd. Bei der Rechtsform handelt es sich um eine Limited nach israelischem Recht. In Tel Aviv in Israel hat SodaStream auch seinen Hauptsitz. Der Wassersprudlerhersteller beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter an 22 Standorten.

Die SodaStream International Ltd. ist genau genommen eine Unternehmensgruppe. In Deutschland beispielsweise vertreibt die SodaStream GmbH mit Sitz in Limburg an der Lahn die Wassersprudler sowie das entsprechende Zubehör.

Weitere Fakten über SodasStream in der Zusammenfassung:

  • jährlich werden 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser mit einem Wassersprudler gesprudelt
  • rund 1,6 Millionen Haushalte in Deutschland verfügen über einen Wassersprudler
  • im Jahr 2014 wurden in Deutschland 556.000 Wassersprudler verkauft
  • das 4. Quartal 2015 war das 16. Quartal in Folge, in welchem der Umsatz in Deutschland gegenüber dem Vorjahr zweistellig gewachsen ist

Produktpalette und Marktstellung

Sodastream Crystal TitanDie Produktpalette des Unternehmens reicht von dem eigentlichen Gerät, dem Wassersprudler (meisterverkauftes Modell: SodaStream Crystal), über die entsprechenden CO²-Zylinder, diverse Trinkwassergefäße bis hin zu einer Vielzahl von Geschmackszusätzen. Bei letzteren handelt es sich um ein Konzentrat in Sirupform. Es gibt fruchtige oder eher limonadige Sirupe, teilweise auch in ungezuckerter Variante. Daneben ist ein Biokonzentrat erhältlich.

Das Angebot an Gefäßen für die Wasserzubereitung und -aufbewahrung des selbst gesprudelten Getränks umfasst Flaschen in verschiedenen Größen sowie aus verschiedenen Materialien. So kann zwischen Glas- und Plastikflaschen gewählt werden. Gerade in Bezug auf die als familienfreundlich beworbenen Plastikflaschen bestehen bei vielen Verbrauchern und Experten Bedenken.

Diese richten sich einerseits gegen das Material als solches, von dem vermutet wird, dass sich ungesunde Bestandteile mit dem Wasser vermischen und so in den Körper gelangen.

Andererseits wird befürchtet, dass die Plastikflaschen unhygienisch seien. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass sich von den Plastikflaschen nicht mehr oder weniger Substanzen in das Getränk absetzen als bei anderen handelsüblichen Plastikflaschen, wie zum Beispiel den verbreiteten PET-Flaschen. Die Plastikflaschen sind ebenso wenig per se unhygienisch.

Tatsächlich lassen sich auf der Innenseite der Flaschen häufig Keime nachweisen.

Dies beruht aber eher darauf, dass der Hinweis, die Flaschen dürften nicht zu heiß gereinigt werden, dahingehend missverstanden wird, dass sie kalt oder sogar überhaupt nicht gereinigt werden müssten. Bei richtiger Handhabe sind die Flaschen jedoch hygienisch unbedenklich (siehe SodaStream-Flaschen reinigen)

SodaStream ist weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Trinkwassersprudler, wobei die Produkte in 46 Ländern vertrieben werden.

Marketing

SodaStream verfolgt eine offensive Marketingstrategie. So stellt sich SodaStream im Rahmen seiner Werbung immer wieder in direkten Vergleich mit den Getränkeherstellern Coca-Cola und Pepsi. Inhaltlich geht es bei den Werbeslogans letztlich darum, die Produkte der Cola-Giganten abzuwerten und die eigenen Produkte über die der Konkurrenz triumphieren zu lassen.

SodaStream bewegt sich dabei häufig im Grenzbereich dessen, was noch als zulässige Werbung einzustufen ist. Mehrere Werbespots wurden seitens Film und Fernsehen bereits abgelehnt.

Kritik an SodaStream

Wenn SodaStream kritisiert wird, dann geht es dabei vorrangig um zwei Streitpunkte.

Zum einen wird vielfach das Prozedere rund um die Wiederbefüllung der CO2-Zylinder bemängelt. Für den europäischen Markt werden die CO2-Zylinder am deutschen Standort in Limburg an der Lahn wieder befüllt.

SodaStream hat in der Vergangenheit mehrere Versuche unternommen, die Kunden auch nach dem Kauf eines Wassersprudlers der Marke SodaStream langfristig an sich zu binden. So wollte sich SodaStream zunächst exklusiv das Recht zur Wiederbefüllung der Zylinder gegenüber dritten Anbietern sichern.

Nachdem diese Strategie jedoch via Gerichtsentscheidung ausgehebelt wurde, ging SodaStream dazu über, die CO2-Zylinder statt wie bisher zu verkaufen, lediglich zu vermieten. Das Eigentum verblieb demnach bei dem Unternehmen SodaStream, welches sich darauf berief, mit seinem Eigentum nach Belieben verfahren zu wollen, und dementsprechend die Wiederbefüllung durch Drittanbieter zu untersagen.

Diesen Umgehungsversuch kippten die Gerichte aber ebenfalls. Mittlerweile muss SodaStrem die Wiederbefüllung durch Konkurrenten zulassen und auf diese Möglichkeit schriftlich auf den Etiketten der CO2-Zylinder hinweisen.

Schließung der Fabrik im Westjordanland

Zum anderen ist auch nach Schließung des bis 2015 von SodaStream genutzten Standorts im Westjordanland die Unternehmenspolitik des israelischen Wassersprudlerherstellers ein kontrovers diskutiertes Thema.

SodaStream hatte bis 2015 einen Produktionsstandort nahe der Siedlung Maale Adumim im israelisch besetzten Westjordanland unterhalten. SodaStream hatte immer wieder, auch durch seine sogenannte globale Markenbotschafterin – der Schauspielerin Scarlett Johanson – geäußert, mit dem Produktionsstandort eine „Brücke zum Frieden zwischen Israel und den Palästinensern“ zu bauen.

Die im Westjordanland hergestellten Produkte trugen die für sie nicht erlaubte Herkunftsangabe „Made in Israel“, was den Produkten einen zollfreien Zutritt zum europäischen Markt eröffnete. Diesen Vorteil habe sich SodaStream – so die Vorwürfe – auf Kosten der palästinensischen Arbeitskräfte verschafft. Damit habe SodaStream den Nahost-Konflikt weiter geschürt anstatt einen Beitrag zum Frieden zu leisten.

Laut der SodaStream-Vertreterin Nirit Hurwitz habe die Schließung und der Umzug der Fabrik rein kommerzielle Gründe gehabt. Der Druck von pro-palästinensischen Aktivisten, welche die Firma boykottieren, sei nicht der Anlass gewesen.

Fazit

SodaStream ist ein Unternehmen mit unerwartet langer Tradition. Die Anschaffung eines Trinkwassersprudlers ersetzt sicherlich das lästige Kistenschleppen. Ob der Wassersprudler auch eine Kostenersparnis mit sich bringt, hängt vom eigenen Trinkverhalten ab.

Wer viele mit Sirup versetzte Getränke konsumiert, wird jedenfalls einen geringeren Unterschied bemerken als derjenige, der tatsächlich nur Leitungswasser sprudelt.

6 Gedanken zu „SodaStream – das Wassersprudler-Imperium“

  1. Als Fan von Soda Stream habe ich schon mal eine kleine Mail gesendet. Darin ging es um Farbe. Da mittlerweile viele junge Menschen sehr umweltbewusst sind, wäre es doch sicher sehr schön, wenn in dem Produkt die Farben eine Rolle spielen würden. Gerne schicke ich Ihnen einige Vorschläge. Ich freue mich auf Ihre Antwort.
    Freundliche Grüße, Ruth Rosenberg

  2. Guten Tag,

    muss man den Sodastream Crystal eigentlich offen stehenlassen – oder anders gefragt, was passiert wenn man ihn nach jedem StreamVorgang schließt?

    Danke für eine entsprechend hilfreiche Antwort.
    Heribert May

  3. Ich habe nach einer ersten Enttäuschung darüber, dass der Gaszylinder sehr schnell leer wurde, die mit einem Zylinder möglichen Wassermengen für das von mir erworbenen Produkt „SodaStream Crystal“ (0,6 l Glasflasche) zu ermittel versucht.Es gelang mir höchstens, zwischen 28 und 40 Liter – etzteres nur ein mal-zu erreichen. Da dies auch bei Konzerninternnen Tests festgestellt worden sein müsste, gleichwohl aber „vollmundig“ auch auf den Prudukten mit: „bis zu 60 Liter“ geworben wird, halte ich die Werbung für bewusst irrefüherend und deshalb unzulässig. Ich wunerde mich allerdings, dass ich dazu bisher kein Forum gefunden habe

  4. Seit ca. Mitte der 90er nutze ich Sodastream-Geräte, angeregt durch die WDR-Fernsehreihe „Hobbythek“, deren Moderator viel Wert auf Umweltfreundlichkeit legte – wie ich auch. Mein erstes „lebt“ und funktioniert noch immer. Lediglich, weil bei einem Umzug eine Ecke des Standfußes abbrach, so dass das Gerät beim Einsprudeln immer gefährlich kippelte, kaufte ich 2016 ein neues Gerät, denn ich fand keine praktikable Möglichkeit, das alte Gerät dauerhaft zu stabilisieren.

    Damit begann ein ziemlicher Ärger, denn der Steg, der die Verbindung vom Druckknopf zum CO2-Zylinderventil bildet, brach. Im Gegensatz zum alten Gerät hatte dieser Steg kein Verstärkung durch senkrechte Leisten an der Unterseite, so dass dieses Gerät gerade mal anderthalb Jahre hielt. Trotzdem kaufte ich ein neues, und noch eines und so weiter. Eines hielt gar nur knapp fünf Monate. Und es war immer der Bruch des Steges an fast derselben (Soll?-)Bruchstelle.

    Da ich aber nicht nur umweltfreundlich handeln will, sondern inzwischen gehbehindert bin und zu den „Fossilien“ gehöre, die nie einen Führerschein machten, ist es für mich jetzt noch wichtiger geworden, keine Wasserkästen schleppen zu müssen, kaufte ich von 2016 bis Anfang 2019 fünf Geräte, darunter ein günstiges, zwei im mittleren und zwei im höheren Preisbereich. Sie alle hatten nach kurzer Zeit den selben Defekt.

    Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, mich nach anderen Herstellern solcher Geräte umzusehen. Doch wie bei Sodastream, fand ich auch bei denen viele Kundenrezensionen, in denen man sich über dieselbe Sollbruchstelle ärgerte. Ich war noch am Überlegen, was ich nun mache, aber da rief mich eine Bekannte an, die ihrer Mutter ein Sodastream-Gerät geschenkt hatte. Die jedoch benutzte es nur einmal, weil ihr das selbst eingespudelte Wasser nicht schmeckte. Ich dagegen finde es super, denn zumindest in der Kieler Gegend, in der ich lebe, kommt das Leitungswasser aus einem sehr mineralstoffreichen Gletscherreservoir.
    Und so erbte ich Oktober oder November 2019 dieses Sodastream-Gerät, wieder eines der günstigsten. Bis jetzt ist alles okay, aber ich habe auch festgestellt, dass bei diesem Gerät der Steg wieder durch senkrechte Streben verstärkt ist, wenn auch alles sehr viel dünner ist, als bei den ersten Geräten. Da sind Sodastream wohl dann doch allmählich zu viele unzufriedene Kunden abgesprungen.

    Ich bin wirklich gespannt, wie lange dieses Gerät nun halten wird!

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